O Trank der süßen Labe!

O Trank der süßen Labe!
O Trank der süßen Labe!
 
Diese Worte stammen aus einem Lied, das Goethe im 11. Kapitel des 2. Buchs von »Wilhelm Meisters Lehrjahre« den geheimnisvollen Harfenspieler singen lässt. In diesem Lied bezeichnet so ein fahrender Sänger das Glas Wein, das ihm zum Lohne für seinen Vortrag gereicht worden ist. Auch heute noch wird gelegentlich mit diesem Zitat scherzhaft ein höchst willkommenes Erfrischungsgetränk begrüßt oder ein besonders wohlschmeckendes Getränk, das serviert wird. Das Lied erschien später auch unter den »Balladen« mit dem Titel »Der Sänger«. Hier heißt es dann »O Trank von süßer Labe!«. - Eine ganz ähnliche Formulierung verwendet Schiller in seinem Gedicht »Das Siegesfest«. Nestor, der greise Berater der siegreichen Griechen, gibt am Ende des Trojanischen Krieges der gefangenen Troerin Hekuba folgenden Rat, indem er ihr einen Becher Wein reicht: »Trink ihn aus, den Trank der Labe,/Und vergiss den großen Schmerz!/Wundervoll ist Bacchus' Gabe,/Balsam fürs zerrissne Herz.«

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”